Wettbewerb: 1996

Fertigstellung: 2001

Bauherr: Land Schleswig-Holstein mit GMSH Kiel

Architekt: Walter von Lom & Partner, Köln

Team: Walter von Lom, Siegfried Ellegiers, Dieter Meyknecht, Manuela Altmayer, Stephan Harz, Mirjam Pell

Fotograf: Lukas Roth, Köln


Das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel ist eines der großen Zentren weltwirtschaftlicher Forschung, Beratung und Ausbildung. Die weltweit größte sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek ist heute eine eigenständige Einrichtung (ZBW). Die architektonischen Vorgaben für ein neues Gebäude waren neben wirtschaftlichen und funktionalen Aspekten, das Besondere des städtebaulichen Umfeldes zu erfassen, die Lage zwischen der Kieler Förde und dem Grünrücken im Hintergrund. Der historische Altbestand sollte gleichwertiger Teil der neuen, international tätigen Einrichtung bleiben.

Der Erweiterungsbau besteht aus zwei Elementen, dem rückwärtigen, geschlossenen Magazingebäude, – das durch ein Holzlammellenfensterband strukturiert wird und gleichzeitig das Innere mit minimalen Tageslicht versorgt, ohne dem reichhaltigen Bücherbestand zu schaden – und einem vorgelagerten, transparenten Gebäude. Dieser Lese- und Studierbereich der Bibliothek nimmt die Traufhöhe des Altbestandes auf und öffnet sich, unaufdringlich proportioniert, leicht und luftig zum Yachthafen der Kieler Förde. Das geschwungene, dem Straßenverlauf folgende und an eine sanfte Welle oder auch einen Schiffsbug erinnernde gläserne Gebäude betont die Nähe zum offenen Meer verstärkt durch die an Schiffsgeländer erinnernde leichte Konstruktion der vorgelagerten Fluchtbalkone und der gestuften stählernen Fluchttreppe. Die maritime Atmosphäre, die Leichtigkeit der einladenden Architektur entspricht dem weltoffenen Programm der Institution.